Blogeintrag vom 20.12.2024
21. Tour Titel für Efler, zweiter voller Erfolg in Serie für Innarella, Triumphe für Dömer und Riml in Klassik-Premieren
Vier Turniere, vier unterschiedliche Sieger – aufgeteilt auf alle DACH-Nationen Deutschland, Österreich und die Schweiz. Vom 16. September bis zum 10. Dezember fanden die letzten Bewerbe der Home Tour Infinity Series im Jahr 2024 statt. Mit 22 Spieler an 13 Spielorten in 4 Ländern und mehr als 100 LIVE-Matches war für ausreichend Abwechslung und Spannung gesorgt. Ausgetragen wurden Einzelturniere in den Disziplinen Dreiband, Fünfkegel, sowie erstmals auf der Tour auch in den klassischen Technikdisziplinen Cadre 47/2 und Einband.
Die Comebacks der Seriendisziplinen verliefen nach Papierform und brachten durchwegs Favoritensiege. Der deutsche Topspieler Markus Dömer war im Einbandturnier eine Macht für sich und mit einem Generaldurchschnitt von 5,172 unantastbar für die Konkurrenz. Das Cadreturnier verlief im Vergleich dazu schon deutlich niederklassiger – mit einem Punkteschnitt von 4,580 war der österreichische Turnierfavorit und MWS CEO Thomas "Jimmy" Riml dennoch der klar beste Spieler in diesem Bewerb und siegte überlegen.
Podium Balkline 47/2 Home Tour Infinity Series #1:
- Riml, Jimmy (AT / Innsbruck): 10 MP / 4,580 GD / 28 HS | Preisgeld € 125
- Volger, Pirmin (AT / Innsbruck): 8 MP / 3,173 GD / 17 HS | Preisgeld € 75
- Saska, Harald (AT / Innsbruck): 6 MP / 2,000 GD / 15 HS | Preisgeld € 50
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Podium One Cushion Home Tour Infinity Series #1:
- Dömer, Markus (DE / Bottrop): 12 MP / 5,172 GD / 32 HS | Preisgeld € 125
- Volger, Pirmin (AT / Innsbruck): 10 MP / 1,920 GD / 11 HS | Preisgeld € 75
- Riml, Jimmy (AT / Innsbruck): 8 MP / 1,774 GD / 15 HS | Preisgeld € 50
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Ganz anders verliefen der Dreiband- und der Fünfkegelbewerb, in denen die Favoriten frühzeitige Niederlagen einstecken mussten und die nicht zuletzt deshalb beide bis zum Schluss offen waren. Kein Spieler blieb ohne Punkteverlust, und auch sonst war für einigen Zündstoff gesorgt. Im Dreibandturnier brachte sich der Wiener Zoran Gajs mit einem 25:15 Sieg über Rekordchampion und Titelfavorit Andreas Efler zurück ins Rennen um den Turniersieg, ohne seine vorherige und überraschene Niederlage gegen den Innsbrucker Pirmin Volger hätte das die Poleposition in der Titelentscheidung bedeutet. Jetzt musste er sein abschließendes Match gegen Georg Schmied gewinnen und auf Punkteverluste seiner Kontrahenten hoffen. Die Ausgangslage für seine direkten Gegner im Kampf um Turniersieg und Podest war auch nicht weniger verzwickt. Der zur Anwendung kommende Round Robin Modus sah vor, dass bei gleicher Anzahl an Siegen (Matchpunkten) der Generaldurchschnitt über die Platzierung entscheidet – und da alle Spieler Matchpunkte abgeben mussten, roch es nach einer solchen Entscheidung im Tausendstelbereich. Zudem kam erstmals ein neuer Organisationsmodus zum Einsatz, der vorsieht, dass für alle Partien ein Fixtermin vorgegeben wird, der den letztmöglichen Zeitpunkt für die Durchführung eines Spieles markiert. Spieltermine dürfen seitens der Spieler vorverlegt werden, müssen aber spätestens am Fixtermin stattfinden. Wird ein Match nicht durchgeführt, dann wird es nach einem bestimmten Walkover-Regulativ gewertet.
Summa summarum also viele Unbekannte und ein neues Regulativ, mit denen sich alle Teilnehmer und im Turnierfinish insbesondere die Titelaspiranten auseinanderzusetzen hatten. Zu den verbleibenden Podestanwärtern zählte neben den genannten Spielern auch der Erlangener und frühere Tour-Champion Tay-Dien Truong, der das Turnier mit dem klar besten Generaldurchschnitt von 1,314 abschließen sollte – gewonnen hat er das Turnier trotz dieser Bestleistung nicht, es blieb im letztlich sogar der Sprung auf das Podest verwehrt. Als Pechvogel des Turnieres könnte man Truong bezeichnen, dem aufgrund zweier Walkover-Niederlagen, bei ansonsten nahezu makelloser Bilanz, nur der fünfte Endrang blieb. Der Viertplatzierte Volger konnte erwartungsgemäß nicht mehr in die Entscheidung um den Turniersieg eingreifen, durfte aber sein bestes Einzelergebnis auf der Tour bejubeln. Die Entscheidung um den Titel und die Medaillen fiel in einem denkbar spannenden Finish zwischen Gajs, Efler, Truong und Schmied, wobei das Motto für alle das gleiche war: Verlieren verboten, so viele Punkte in so wenigen Aufnahmen wie möglich machen, und dann die Ergebnisse der Konkurrenz abwarten.
Gajs musste sein letztes Match gegen Schmied gewinnen, um an Matchpunkten gegen Efler vorlegen zu können, da Efler gegenüber Gajs im Vergleich der GDs vorne lag. Efler seinerseits musste in seinem letzten Match aber gegen Truong antreten, der spielerisch den stärksten Eindruck aller Teilnehmer in diesem Turnier hinterließ. Truong hatte bei einem Matchsieg gegen Efler noch die Chance auf den dritten Platz, wenn das Parallelspiel Gajs vs. Schmied nicht in einem Remis enden würde. Und Schmied wiederum musste sein letztes Match gegen Gajs gewinnen, um noch an Volger vorbeizuziehen und den Sprung auf das Podest zu schaffen. Zunächst fand die Begegnung Gajs vs. Schmied statt, die Schmied mit 25:18 für sich entschied und dadurch noch auf den dritten Rang vorstoßen konnte. Für Gajs waren die Chancen auf den Turniersieg damit nahezu verloren, da Efler selbst bei einer Niederlage gegen Truong gleich viele MPs wie Gajs aber den höchstwahrscheinlich besseren GD gehabt hätte. Efler stand de facto also als Turniersieger fest, in seinem letzten Match vs. Truong ging es aber für den Erlangener um entweder Platz drei, oder fünf. Für Platz drei hätte Truong einen Sieg gegen Efler gebraucht – und genau so legte er auch los und brachte die geforderten 25 Points nach guten 18 Aufnahmen als Erster ins Ziel. Efler hatte aber noch den Nachstoß und brauchte seinerseits vier Punkte zum Ausgleich. Den Nachstoß wie auch die beiden darauf folgenden Punkte löste er souverän, ehe er als viertes zu spielendes Stoßbild eine denkbar schwierige Position vorfand, die Insidern als "Sibirien" bekannt ist, diesfalls mit dem gegnerischen und roten Ball im unteren Viertel statt an der Bande. Efler entschied sich für einen Einband-Vorbänder über die lange Bande, Ball zwei mehr als einen Diamanten von der langen Bande entfernt, um den Spielball über das Eck in der Bandenabfolge kurz-lang auf Ball drei laufen zu lassen. Efler konnte auch diese schwierige Situation lösen und somit das Matchremis retten, das für Truong den fünften Endrang bedeuten sollte.
Andreas Efler hat sein 21. (!) Turnier auf der Tour gewonnen ohne dieses Mal viel zu glänzen, aber mit den Big Points in den entscheidenden Momenten – auch das zeichnet die Besten aus. Gajs wurde Zweiter, Schmied Dritter. Pechvogel Truong wird ob seiner gezeigten Leistungen sicherlich bald wieder ein Topergebnis landen.
Podium Three Cushion Home Tour Infinity Series #7:
- Efler, Andreas (AT / Hinterbrühl): 15 MP / 1,111 GD / 8 HS | Preisgeld € 150
- Gajs, Zoran (AT / Vienna): 14 MP / 0,933 GD / 8 HS | Preisgeld € 90
- Schmied, Georg (AT / Rosenburg-Mold): 12 MP / 0,980 GD / 6 HS | Preisgeld € 60
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Das neue Fixtermin-Regulativ sorgte auch im Fünfkegelturnier für Aufregung, und auch hier für mehr Termindisziplin. Wie im Dreibandturnier mussten zwei Matches w/o-verifiziert werden. Titelverteidiger Gerardo Innarella aus Basel war erneut am Start und in Abwesenheit des derzeit wahrscheinlich stärksten Fünfkegel-Spielers auf der Tour, dem Niederländer Ernst-Jan Driessen, leichter Favorit auf einen erneuten Triumph. Früh im Turnier kam es, für viele Beobachter, zum vorgezogenen Finale zwischen Innarella und Riml, das der Schweizer mit 2:1 Sätzen gewinnen konnte. Der Weg schien frei für Innarella, ehe er nach Papierform unerwartet mit 1:2 Sätzen gegen Jeroen Driessen (Komorow, Polen) verlor. Damit war wieder alles offen, weil Riml in der Zwischenzeit alle seine weiteren Matches gewinnen konnte.
Die Entscheidung um den Turniersieg lief auf das allerletzte Match hinaus, das Basler Derby "Gerry" Innarella vs. Cosimo Antonazzo, bei dem es für beide Spieler um einiges ging. Innarella musste 2:0 gewinnen, wollte er das Turnier gewinnen, bei jedem anderen Ergebnis wäre Riml der Turniersieger gewesen. Antonazzo wiederum konnte mit einem Sieg gegen seinen Clubkollegen diesen im Endklassement überholen und auf Platz zwei vorstoßen, diesfalls wäre Riml Turniersieger geworden und Antonazzo hätte Innarella noch auf Platz drei verdrängt. Beide Spieler waren also ordentlich gefordert, beide Nervenkostüme entsprechend angespannt. Innarella hielt seinen Vereinskollegen dennoch deutlich in Schach, gewann das Basler Derby klar mit 2:0 Sätzen und feierte seinen zweiten Turniersieg auf der Tour. Zweiter wurde Riml, Platz drei ging an Antonazzo. Erwähnenswert ist auch der vierte Platz des Innsbruckers Frank Ofner, der jüngst einen starken spielerischen Aufwärtstrend verzeichnet und möglicherweise demnächst schon den Sprung in die Medaillenränge schaffen könnte.
Podium Five Pins Home Tour Infinity Series #7:
- Innarella, Gerardo (CH / Basel): 6 Siege / +8 Satzdelta / 11 gewonnene Sätze | Preisgeld € 125
- Riml, Jimmy (AT / Innsbruck): 6 Siege / +7 Satzdelta / 13 gewonnene Sätze | Preisgeld € 75
- Antonazzo, Cosimo (CH / Basel): 5 Siege / +4 Satzdelta / 11 gewonnene Sätze | Preisgeld € 50
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Vorschau auf die kommenden Turniere, 12 Jan 2025 Anmeldeschluss
Gleich nach den Festtagen geht's sportlich zur Sache! Das neue Jahr startet mit diesen sechs Turnieren:
- Three Cushion Team League #1: ab 20 Jan 2025, Teams
- Five Pins Home Tour #8: ab 13 Jan 2025, Einzel
- Three Cushion Home Tour #8: ab 13 Jan 2025, Einzel
- Biathlon Home Tour #1: ab 13 Jan 2025, Einzel
- One Cushion Home Tour #2: ab 13 Jan 2025, Einzel
- Balkline 47/2 Home Tour #2: ab 13 Jan 2025, Einzel
Anmeldung @ Sport Administration
Release der neuen ELO-Disziplinen-Rankings, teils große Sprünge
Nach jedem abgeschlossenen Turnier werden die Matchdaten umgehend in unsere ELO Rankings eingespeist, die eine erfolgsbasierte Bewertung der Spielstärke von Spielern ermöglichen – ähnlich den ELO-Ratingsystemen beim Schach. Unsere disziplinenspezifischen ELO-Spieler-Ranglisten werden mit dem Vorliegen von immer mehr Daten immer aussagekräftiger und "pendeln sich ein". Die Rankings sind preisgelddotiert und maßgebend bei der Erstellung von Setzlisten für unsere Turniere. Statistische Verfahren erlauben weiters die Erstellung von individuellen Trendprognosen für die einzelnen Spieler.
Vollständige ELO Rankings & Regulative
Die neuesten Rankings wurden mit den Daten der jüngst zu Ende gegangenen Turniere 3C HT #7, 5P HT #7, 47/2 HT #1 und 1C HT #1 gespeist. Bei der Cadre- und der Einbandrangliste handelt es sich um die jeweilige Ersterstellung, hier müssen zuerst noch mehr (zukünftige) Turniere einfließen, um eine Signifikanz zu entwickeln.
Die Top 3 des ELO Cadre-47/2-Rankings:
- Riml, Jimmy (AT): 5250 Punkte
- Volger, Pirmin (AT): 5150 Punkte
- Saska, Harald (AT): 5050 Punkte
Die Top 3 des ELO Einbandrankings:
- Dömer, Markus (DE): 5300 Punkte
- Volger, Pirmin (AT): 5200 Punkte
- Riml, Jimmy (AT): 5050 Punkte
Die bereits etablierten Dreiband- und Fünfkegelrankings zeigen teils erhebliche Verbesserungen bzw. Verschlechterungen einzelner Spieler, Abstürze und Aufstiege. Diesbezüglich besonders nennenswert sind hinsichtlich der Punkteveränderungen, in alphabetischer Reihenfolge:
- Antonazzo (5P | +208 Pkt / +3 Pos hinauf)
- Augenstein (3C | -352 Pkt / -1 Pos hinunter)
- Driessen E. (5P | -244 Pkt / -1 Pos hinunter)
- Driessen J. (5P | -250 Pkt / -1 Pos hinunter)
- Ofner (5P | +237 Pkt / +5 Pos hinauf)
- Riml (3C | +141 Pkt / +5 Pos hinauf)
- Truong (3C | +239 Pkt / +6 Pos hinauf)
- Volger (3C | +237 Pkt / +8 Pos hinauf)
Die Top 3 des ELO Dreibandrankings:
- Efler, Andreas (AT): 5472 Punkte
- Gajs, Zoran (AT): 5294 Punkte
- Ibraimov, Amir (DE): 5288 Punkte
Die Top 3 des ELO Fünfkegelrankings:
- Driessen, Ernst-Jan (NL): 5256 Punkte
- Riml, Jimmy (AT): 5253 Punkte
- Innarella, Gerardo (CH): 5223 Punkte
Die Positionsveränderungen resultieren einerseits aus den Punktezuwächsen und -verlusten, andererseits aus den Ranglistenstatus-Änderungen einzelner Spieler. Um im Ranking als aktiv geführt zu werden und somit eine Ranking-Position zu haben, sind mindestens fünf absolvierte Matches in den drei jüngst eingeflossenen Turnieren erforderlich.
Und nicht zuletzt: Heißen wir unsere neue MWS Location willkommen!
Anfang Dezember ging unsere jüngste MWS Location ans Netz, der Erste Badener Billardsportclub. Der Club ist gemeinsam mit vielen weiteren Sportarten im modernen Sportcenter der Stadt Baden bei Wien beheimatet und Home Location des österreichischen Spitzenspielers Patrick André.